Ist Künstliche Intelligenz im Controlling die Zukunft?

ChatGPT, Google LaMDA und Bing sind zur Zeit das Thema schlechthin. Aber wie wird sich die Entwicklung von künstlicher Intelligenz auf die Arbeit im Controlling auswirken?

Lesezeit: ca. 5 Minuten

Künstliche Intelligenz (KI) im Controlling - Saxess Software GmbH

Künstliche Intelligenz ist zurzeit in aller Munde. Insbesondere der Trubel der letzten Wochen um ChatGPT und Co. hat dem Thema einen zusätzlichen Schub versetzt. Es wird immer deutlicher, dass KI die Arbeitswelt aller und insbesondere auch die des Controllings reformieren wird. Welche Veränderungen im Detail zu erwarten sind, stellen wir in diesem Blogartikel vor.

Was ist KI? – Eine kurze Erklärung

Bevor das geschehen kann, sollte zunächst jedoch geklärt werden, was KI überhaupt ist und was darunter verstanden wird. Grundsätzlich ist eine künstliche Intelligenz eine Software, die versucht, menschliche Intelligenz zu simulieren. Zentrale Elemente sind dabei die Fähigkeit zu Lernen, Schlussfolgerungen zu ziehen und sich selbstständig zu verbessern. Eine genauere Definition scheitert an der Ungenauigkeit des Begriffes Intelligenz. Es kann in starke und schwache KI unterschieden werden. Starke KI verfügt tatsächlich über die Fähigkeit, selbstständig zu denken. Schwache KI erzeugt hingegen nur den Eindruck davon. In der Realität existiert starke KI nicht (siehe dazu die untenstehende Infobox oder den Unterscheidungsansatz von IBM). Wenn man also allgemeinhin von KI spricht, ist für gewöhnlich schwache KI gemeint. Diese Form der künstlichen Intelligenz wird bereits vielseitig angewendet, beispielsweise in den Empfehlungsalgorithmen von Online-Shops, Textübersetzungssoftware oder virtuellen Assistenten wie Siri oder Alexa.

Welche Formen von Künstlicher Intelligenz (KI/AI) gibt es? Saxess Software GmbH

KI im Controlling

Digitale Assistenten:

Zurzeit werden virtuelle Assistenten vor allem im alltäglichen Leben zum privaten Gebrauch eingesetzt. Google wird gebeten, einen Termin zu erstellen, Alexa das Wohnzimmerlicht anzuschalten. Doch auch im Controlling wird die Bedeutung solcher Assistenzsysteme zunehmen. So kann der digitale Assistent den Controller bei standardisierten Anfragen von operativen Einheiten vertreten. Der Controller wird in seiner Schnittstellenfunktion zum einen entlastet, aber auch schneller. Weiterhin kann der Assistent durch seine Fähigkeit, Sprache zu verstehen, komplexe Abfragen verarbeiten und beispielsweise Datensätze für den Controller entsprechend der gegebenen Kriterien durchsuchen und eine Voranalyse durchführen.

KI und Big Data:

Besonders interessant wird das Feld der künstlichen Intelligenz, wenn man es mit Big Data, also großen Datenmengen kombiniert. Die darin liegenden Potenziale sind nicht nur gigantisch, sondern auch vielfältig.
Bereits in der Datensammlung kann KI die Qualität der gesammelten Daten stark erhöhen. Typische Fehler wie Datenduplikate oder Daten, die falschen Zeitpunkten zugeordnet werden, können so direkt vermieden oder bei bestehenden Datensätzen automatisch korrigiert werden.
Auch in der Auswertung und Darstellung der Daten vereinfacht künstliche Intelligenz die Arbeit des Controllers erheblich. Auffälligkeiten, Zusammenhänge und komplexe Muster können durch den Computer schneller beziehungsweise früher erkannt werden als durch den Menschen. Kundenbewegungen können so bereits zeitig erfasst werden und zugrundeliegende Maßnahmen ermittelt und anschließend verstärkt beziehungsweise Gegensteuerung vorgenommen werden. Dadurch wird nicht nur die Prognose von Kennzahlen vereinfacht, sondern sogar verbessert im Vergleich zu Prognosen durch menschliche Arbeitskräfte – wie verschiedene Studien bereits jetzt zeigen. Das ist für Controller eine erfreuliche Nachricht, weil hohe Genauigkeiten geschätzter Kennzahlen entscheidend für die Unternehmensplanung sind, welche wiederum durch künstliche Intelligenz bereichert wird. Zum einen durch Kontrolle: Das heißt, die KI kann ständig schauen, ob die Unternehmensplanung und Zielgrößen für die aktuelle Datenlage sachgemäß sind. Auf unerwartete Externalitäten kann so eine schnelle Anpassung der Planung erfolgen, bei der der Mensch nur noch die Kontrolle vornimmt. Unternehmen werden agiler und reaktionsfähiger. Zum anderen kann KI gewisse besonders datengetriebene Teilbereiche wie die Preissetzung eigenständig planen.

Diese Aufgaben kann KI übernehmen oder erleichtern

•Muster in Daten / Duplikate finden
•Prognostizieren
•Übersetzen
•Mails und Texte schreiben
•Protokollieren und Zusammenfassen
•Aufgaben und Prozesse erstellen und strukturieren
•Stellenausschreibungen und Zeugnisse formulieren
•Präsentationen grafisch gestalten und inhaltlich vorformulieren
•Planung von Preissetzungen

Resümee

KI wird ein bestimmendes Thema der nächsten Jahre in allen Arbeitsbereichen sein, nicht zuletzt im Controlling. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig und attraktiv. Den meisten Unternehmen wird es kaum möglich sein, sich KI-basierten Lösungen zu entziehen. Umso wichtiger ist es, sich zeitig auf die Veränderungen einzustellen. Es ist verständlich, dass viele Mitarbeiter künstlicher Intelligenz skeptisch, vielleicht sogar mit Sorge begegnen. Es ist Aufgabe der Arbeitgeber zu vermitteln und zu versichern, dass KI keine Konkurrenz, sondern eine Bereicherung ist.

Konkret auf Controller bezogen heißt das: Nur sie besitzen die Kombination aus Kenntnissen zu den Geschäftsprozessen der Firma und den anfallenden Daten. Damit sind sie bis auf weiteres durch keine KI zu ersetzen. Stattdessen können Algorithmen die Arbeit der Controller erleichtern, damit diese sich mehr auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren können.

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